Die perfekte Kombination für Sicherheit und Stärke
Kyokushin-Karate ist weltweit als Vollkontakt-Karate-Stil bekannt und wird oft als das „stärkste Karate“ bezeichnet. Häufig liegt der Fokus dabei auf dem sportlichen Aspekt des Vollkontakt-Kampfes – also dem Kumite als Vorbereitung auf Wettkämpfe. Dieser Bereich begeistert Schüler aller Altersklassen, selbst wenn sie vorher nie mit Kampfsport in Berührung gekommen sind. Doch Kyokushin-Karate ist weit mehr als nur ein Wettkampfsport.
Die Bedeutung des Vollkontakt-Kampfes im Kyokushin
Ist Kyokushin nur ein Wettkampfkarate? Nein! Ursprünglich wurde dieser Stil als moderne und effektive Form der realistischen Selbstverteidigung (japanisch: Goshin-Jitsu, 護身術) entwickelt. Der Vollkontakt-Kampf diente zunächst dazu, die Stärke von Kyokushin zu demonstrieren. Heute ist er der bekannteste Teil unseres Stils, weshalb viele Dojos ihren Schwerpunkt darauf legen. Doch die Selbstverteidigung sollte nicht in den Hintergrund geraten!
Unsere Grundtechniken (Kihon), Bewegungslehre (Ido Geiko) und Formen (Katas) enthalten zahlreiche Anwendungen für realistische Selbstverteidigungssituationen. Kyokushin-Karate ist also nicht nur ein Wettkampfsport, sondern eine Kampfkunst, die uns auf den Ernstfall vorbereitet.
Goshin-Jitsu – Selbstverteidigung im Kyokushin-Karate
Sosai Mas Oyama, der Gründer unseres Stils, war nicht nur ein Karate-Meister, sondern trug auch den 4. Dan im Judo und hatte Erfahrung in Aiki-Jujutsu sowie Taikiken. Mit diesem Wissen formte er Kyokushin-Karate zu einer der bedeutendsten Kampfkunstarten weltweit.
In seinen Büchern This is Karate, What is Karate und Advanced Karate wird deutlich, dass Kyokushin weit über das Wettkampf-Kumite hinausgeht. Dort werden Techniken wie Schläge auf Gelenke oder Würfe aus den Katas beschrieben – Elemente, die in Turnieren verboten sind, aber für die Selbstverteidigung essenziell bleiben. Unsere Kata-Vielfalt zeigt, wie wichtig Oyama die realistische Selbstverteidigung war. Dennoch gibt es einen entscheidenden Unterschied zwischen Kumite und Selbstverteidigung.
Was macht Goshin-Jitsu aus?
Während das Kumite klaren Regeln folgt, geht es in der Selbstverteidigung darum, sich mit allen verfügbaren Mitteln zu schützen. Dazu gehören Techniken wie:
- Schläge ins Gesicht
- Tritte in den Unterleib
- Würfe
- Gelenkhebel
- Angriffe auf empfindliche Punkte
Diese Techniken sind in der Selbstverteidigung selbstverständlich, im Wettkampf jedoch verboten. Die Katas beinhalten genau diese Elemente und verdeutlichen, dass Karate weit mehr ist als nur Schlagen und Treten. Wie bereits Gichin Funakoshi, der Begründer des Shotokan-Karate-Do, betonte:
„Im Karate sind Schläge, Stöße und Tritte nicht die einzigen Techniken. Auch Wurftechniken und Hebel auf die Gelenke gehören dazu. All diese Techniken sollten in Bezug auf die grundlegenden Katas studiert werden.“
Die Balance zwischen Sport und Selbstverteidigung
Wer Kyokushin-Karate im Sinne von Sosai Mas Oyama trainieren möchte, sollte sowohl den sportlichen Wettkampf als auch die Selbstverteidigung gleichermaßen berücksichtigen. Beide Bereiche ergänzen sich und machen uns als Karateka stärker.
Das Kumite-Training schult Härte, Ausdauer und Durchhaltevermögen, während das Goshin-Jitsu essenzielle Fähigkeiten für den Schutz in Notfallsituationen vermittelt. Diese Kombination macht Kyokushin-Karate zu einer der effektivsten Kampfkunststile weltweit.
Wie Sosai Oyama es formulierte:
„Das Herzstück unseres Karate ist der echte Kampf. Ohne echten Kampf kann es keine Beweise geben. Ohne Beweise gibt es kein Vertrauen. Ohne Vertrauen gibt es keinen Respekt. Dies ist eine Definition in der Welt der Kampfkünste.“
Osu! 🥋

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